Professionelle Entrümpelungen: Viel zu teuer?

Die Perspektive des Auftraggebers:

Aus Sicht des Auftraggebers sind Entrümpelungen und Wohnungsauflösungen meist viel zu teuer. Die alten Sachen, Möbel oder Elektrogeräte haben ihre besten Zeiten schon lange hinter sich und nehmen nur noch Platz weg. Dafür auch noch tief in die Tasche greifen?

Hier kommt wenig Freude auf. Die Anzüge von Opa waren immer teure Maßanfertigungen und sind eigentlich noch ganz gut in Schuss. Der ausrangierte Kühlschrank könnte doch noch Bedürftigen zu Gute kommen und die Kommode ist eigentlich nicht so schlecht, wenn man unter das fehlende Bein ein paar Bücher legt. Außerdem gibt es doch zahlreiche Fans von VHS-Kassetten, die viel Geld für seltene Exemplare bezahlen.

Leider stellt sich eine Haushaltsauflösung für professionelle Dienstleister ein wenig anders dar:

  • Erstbesichtigungen sind für den potenziellen Kunden überwiegend kostenlos:
  • Der Auftragnehmer geht bereits mit Zeit und Geld in Vorleistung.
  • Die Aufgabe von Entrümpelungsunternehmen kann nicht sein, zu entsorgende Gegenstände unter Freunden, Verwandten, Bedürftigen und anderen Personen zu verteilen. Dies würde zusätzliche Logistik und Lagerkapazitäten bedeuten, die der Kunde zu tragen hätte. Die überwiegende Zahl der Entrümpler verfügt bereits über einen eigenen Hausstand. Weitere alte Bücher, Tassen, Teller oder gebrauchte Bettwäsche sind kein Geschenk, sondern leider nur Ballast.
  • Viele Gegenstände, die seit Jahren in Kellern und Garagen schlummern, sind nicht nur alt und unbrauchbar, sondern müssen als Sondermüll behandelt werden. So können alte Asbestplatten, Autoreifen oder Ölfässer nirgends kostenfrei entsorgt werden.
  • Ein seriöses Unternehmen wird auch alle anderen Gegenstände umweltgerecht und rechtskonform recyclen. Schwarze Schafe der Branche entsorgen teilweise „wild“.
  • Das kann üble Folgen für den Auftraggeber nach sich ziehen. Ein Müllberg im Wald, in dem ein Karton die Anschrift des Kunden trägt, kann große Probleme aufwerfen.
  • Während der Entsorgung finden Kunden oft noch „eine Kleinigkeit“ in Nebenräumen, die auch mitgenommen werden soll. Leider bleibt es meist nicht bei dieser Kleinigkeit, sondern es kommen häufig zahlreiche andere Dinge dazu, die auch entsorgt werden sollen – am besten natürlich kostenlos.
  • Professionelle Entrümpler sind Unternehmer und keine besseren Mietwagenfahrer. Sie sind selbst steuerpflichtig, versicherungspflichtig, stellen geeignete Fahrzeuge und – wenn erforderlich – qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung. Sie verfügen über Versicherungen, umfangreiches Fachwissen bzgl. Arbeitsschutz, rechtlichen Angelegenheiten und Entsorgungsvorschriften, Umgang mit Gefahrgut, Ladungssicherung etc. Natürlich müssen auch diese zahlreichen Qualifikationen und Aufwendungen in die Preisgestaltung einfließen.
  • Im Gegensatz zu Privatpersonen, ist es Entrümpelungsfirmen nicht gestattet, Wertstoffhöfe zum Null-Tarif anzusteuern. Der anfallenden Müll muss von gewerblich tätigen Personen kostenpflichtig entsorgt werden. Größere Mengen oder besondere Materialien können nur außerhalb Münchens abgeliefert werden.

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